Island 2019

Faszination Island

Gullfoss


Die Anreise


In nur dreieinhalb Flugstunden ging's von Frankfurt mit Icelandair nach Reykjavik, besser gesagt nach Keflavik, denn der Flughafen liegt fast 50 Kilometer von der Hauptstadt entfernt.
Nachdem wir dort dann unseren Mietwagen in Empfang genommen hatten, fuhren wir ins 10 Kilometer entfernte Gardur. Lustig ist hier, dass es keine Hausnummern gibt, sondern jedes Haus einen speziellen Namen hat.
Ganz am Ende des kleinen Dörfchens, kurz vor dem Strand und einem Leuchtturm, lag dann unsere wirklich urgemütliche Unterkunft im Blockhausstil.

Auf den Spuren der Wikinger


Überrascht waren wir von der Vielzahl der Ponys hier in Island. Eigentlich hatten wir mehr Schafe erwartet. Wenn wir durchs Land fuhren, sahen wir auch immer wieder Warnschilder, die auf mögliche die Straße überqueren-den Reiter hinwiesen.

Pingvellir ist ein Nationalpark im Südwesten der Insel. Dieser hat sowohl geschichtlich als auch geologisch große Bedeutung.
"Pingvellir" bedeutet soviel wie "Ebene der Volksversammlung" und weist darauf hin, dass hier durch die Zusammenkunft der Reitpfade aus den unterschiedlichen Gebieten traditionelle Versammlungen abgehalten wurden, die sowohl gesetzgeberische als auch gerichtliche Funktionen hatten.
Unter anderem wurde hier auch am 17. Juni 1944 die Republik Island ausgerufen.
Geologisch liegt Pingvellir inmitten einer Grabenbruchzone und ist umgeben von vier aktiven Vulkansystemen.
Auch wird in dieser Gegend das Auseinanderdriften der nordamerikanischen und eurasischen tektonischen Platte durch imposante Felsspalten und Risse sichtbar, was dann häufig Erdbeben auslöst.

Natürlich waren wir auch am Großen Geysir. Es war schon imposant zu sehen, wie die heiße Quelle in mehr oder weniger gleichmäßigen Abständen (man sagt alle sieben Minuten) ihr Wasser als Fontaine ausstößt.
Unverständnis löste dann bei uns die Tatsache aus, dass sich jede Woche durchschnittlich drei Touristen durch unvorsichtiges Verhalten verbrühen.

Der Vulkan Gunnuhver liegt ebenfalls im Südwesten Islands, westlich des Fischerortes Grindavik.
Dabei handelt es sich um das zentrale Hochtemperaturgebiet des Vulkan-systems Reykjanes, welches auf der gleichnamigen Halbinsel liegt.
Die Temperaturen unter den Quellen betragen über 300 °C !!!
Dort gibt es Schlammquellen und Fumarolen, heißt teils Wasserdämpfe und teils vulkanische Gase.
Der Vulkan ist unberechenbar, da er manchmal kleine Schlackenausbrüche hat, bei denen heiße Lehmfetzen 2 bis 4 Meter in die Luft, aber auch mal mehrere hundert Meter weit geschleudert werden. Vorsicht ist deshalb sicher immer empfehlenswert.

Die Energie des Vulkansystem wird dabei in einem Geothermalkraftwerk genutzt.

Lustig auch die Geschichte um den Namen Gunnuhver, der in Verbindung mit der Sage um ein Gespenst namens Gunna steht.
Dieses sei hier umgegangen und hätte den Leuten Streiche gespielt, wie beispielsweise ihr Vieh versteckt.
Schließlich sei es einem ansässigen Pfarrer gelungen, den Geist in die heiße Quelle zu bannen, die daraufhin den Namen Gunna erhielt.



Das Wetter war bei um die +10 °C eigentlich recht angenehm, allerdings war der Wind die ganzen Tage doch meist sehr stark, teilweise auch mit Sturm-böen. Und auch kalt, da dieser meist aus Richtung Grönland blies.
Das hieß zum Einen natürlich immer gut die Autotüren beim Aufmachen festhalten, als auch zum Anderen am Meer immer auf die hohen und unberechenbaren Wellen zu achten.

Die Erfahrung, dass das auch auf recht sicher scheinenden Plattformen nicht immer auch vor Nässe schützt, konnten Chris und ich dann auch direkt live miterleben.

Kurz gesagt, eine der Wellen des vom Wind aufgewühlten Atlantiks schwappte als Monsterwelle mit voller Wucht über uns!
Um es abzukürzen, ein paar Minuten später waren wir dann auf dem Weg ins Hotel, um unsere nassen Sachen zu wechseln.

Na, zumindest Jacky hatte beim Fotografieren ihren Spaß ;-)


Ebenfalls auf der Halbinsel Reykjanes gibt es die "Blaue Lagune". Dabei handelt es sich um ein Thermalfreibad mit einer Wassertemperatur von 37 bis 42 °C.
Dieser See entstand als ein Abfallprodukt eines nahegelegenen Geothermal-Kraftwerks.
Dort wird bis zu 240 °C heißes Wasser an die Erdoberfläche gepumpt und anschließend zur Stromerzeugung und zum Betrieb eines Fernwärmenetzes genutzt. Anschließend fließt das Wasser ins umliegende Lavafeld. So bildete sich dort ein Salzwassersee mit der typisch blau-weißen Farbe, die von Kieselalgen herrührt.

Die Wikinger gelten ja als erste Siedler auf Island. So um 860 n. Chr. soll es dabei die erste Ansiedlung bei Reykjavik gegeben haben.

Dort in der Nähe in Hafnarfjördur, im wirklich bombastisch im Wikingerstil eingerichteten "Viking Village", konnten wir uns dann tatsächlich von deren Existenz überzeugen ;-)


Wirklich ausgedehnte aber auch sehr schweißtreibende Wanderungen kann man dann im Hochland machen.
Dabei war es besonders spannend, an Berghängen heiße Quellen und Fumarolen zu entdecken. Insbesondere der Schwefelgeruch wird uns noch eine Weile im Gedächnis und in der Nase bleiben.
Aber auch wenn zwei Bäche einen Berg hinunter kamen, einer mit kaltem und einer mit warmen Wasser, war das ja nicht gerade alltäglich.

Hier sitzen bzw. liegen wir nach einem einstündigen Marsch in einem kleinen Flüsschen mit ca. 35 °C warmen Wasser - Nicht gerade erfrischend, aber echt einmalig :-)


Neben Vulkanismus wird Island natürlich auch von Wasser in jeglicher Form geprägt.

Deshalb gibt es im Land auch unzählige Wasserfälle, die mehr oder weniger groß sind.

Hier sind wir beim Seljalandsfoss (foss = Wasserfall), der sogar von hinten begehbar ist .



Die Natur ist gerade im Süden wirklich atemberaubend!

Das raue Meer schmeist seine Wellen auf einen dunklen Strand, dahinter teils moosbedeckte von Vulkanen geprägte kleine Felsen und Hügel, weiter hinten Grasflächen mit weidenden Schafen oder Ponys, vereinzelt kleine Bauernhöfe, immer wieder Flüsse oder gar Seen, und ganz in der Ferne schneebedeckte Gipfel von Bergen und Vulkanen - Wow!

Wirklich beeindruckend sind auch diese surrealen Felsformationen, die die Natur hier über viel Jahrhunderte geschaffen hat - Traumhaft!







Einen schwarzen Strand wie keinen anderen - das gibt's nur in Reynisfjara, ganz im Süden Islands, in der Nähe von Vik.

Geschaffen von der Erosion aus vulkanischem Gestein ist das ein Ort von wilder und natürlicher Pracht, an dem die donnernden Wellen des Atlantiks mit gewaltiger Kraft auf die Küste treffen.

Bizarre Felsformationen wohin wir auch schauten - Einfach wunderschön!

Es wird gesagt, dass das Stehen an diesem Strand einem Aufenthalt in einem natürlichen Amphitheater gleicht. Zu jeder Jahreszeit und in jedem Licht ist dies ein Ort beeindruckender Schönheit.
Allerdings sollte man nie vergessen, dass man nicht weit von den starken Kräften der Natur entfernt ist, denn die Wellen können ziemlich gefährlich sein. Entsprechende Warnschilder weisen darauf hin!



Auch Gletscherzungen erreicht man relativ schnell über die Ringstraße und einer anschließend relativ kurzen Wanderung.

Hier sahen wir einen Gletschersee mit ein paar Eisbrocken.

Das Fazit


Wer Abenteuer in der Natur sucht, der ist hier richtig!
Tolle Landschaften, einmalige Naturereignisse, alles relativ nah beisammen.

Wir haben hier jetzt nur Touren gemacht, die wir in einer Tagestour mit dem Auto abfahren konnten. Dabei mussten wir uns auf den Südwesten und Süden der Insel beschränken. Aber Island ist schon sehr groß. Möglich sind auch Rundtouren von vier, fünf Tagen. Da gäbe es bestimmt noch viel zu erleben.

Offroad fahren ist zwar nicht ganz ohne Risiko, macht aber auch riesig Spaß.

Kanufahren, Gletscherwanderungen, Whale Watching ... es wäre ja noch so viel möglich hier. Aber es war auf jeden Fall ein toller Kurzurlaub und hat auch Lust auf mehr gemacht :-)

Lighthouse Inn


Ponys überall


Pingvellir


Geysir


Gunnuhver


Stürmisches Meer


Blaue Lagune


Wikinger


Warmbadetag


Wasserfälle


Tolle Landschaften


Schwarzer Strand


Gletscher


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